Früher Englisch & Sport am Gymnasium - Jetzt nur noch Tango!

Nichts wissen macht nichts

… ist spä­tes­tens seit dem dem Erschei­nen des KMS „Unter­richt in den moder­nen Fremd­spra­chen in Bay­ern“ das Mot­to der Ober­stu­fe im baye­ri­schen Gym­na­si­um in Eng­lisch. Das ist eine gute Sache, denn bekannt­lich sol­len wir unse­re Kin­der auf eine „Wis­sens­ge­sell­schaft“ vor­be­rei­ten und das ist es nur von Vor­teil, wenn die Köp­fe der Kin­der nicht schon in der Schu­le mit zu viel unnüt­zem Wis­sen voll­ge­stopft werden. 

Das schrift­li­che Abitur in Bay­ern ist ja schon tra­di­tio­nell eine wis­sens­freie Prü­fung. Im neu­en G8 müs­sen die Schü­ler einen Hör­ver­ste­hens­test absol­vie­ren, Fra­gen zu einem unbe­kann­ten Text beant­wor­ten, einen Car­toon beschrei­ben und inter­pre­tie­ren bzw. einen (lächer­lich) kur­zen Auf­satz von „about 200 to 250 words“ schrei­ben (in eini­gen Bun­des­län­dern muss der Auf­satz drei­mal so lang sein) und eine deutsch-eng­li­sche Media­ti­on anfer­ti­gen. Bei kei­nem Prü­fungs­teil wird irgend­ein (Hin­ter­grund-) Wis­sen ver­langt; es gibt zwar beim Auf­satz The­men, die Wis­sen erfor­dern, aber die kann man leicht ver­mei­den, indem man eines der all­ge­mei­nen Schwa­fel­the­men wie „Should vio­lent video games be ban­ned?“ (2011 Text I The­ma 1) nimmt. Alles in allem eine sehr schü­ler­freund­li­che Ange­le­gen­heit, die es auch schwa­chen Kan­di­da­ten ermög­licht, ohne all­zu gro­ßen Auf­wand auf die Note 3 zu kommen.

Ledig­lich das sog. „Kol­lo­qui­um“ ist als Fos­sil längst ver­gan­ge­ner Zei­ten übrig­ge­blie­ben. Man reibt sich die Augen und mag es kaum glau­ben, hier soll der Schü­ler tat­säch­lich etwas wis­sen und die­ses Wis­sen ca. 20 Minu­ten lang prä­sen­tie­ren. Somit ergibt sich die bizar­re Situa­ti­on, dass das „schrift­li­che“ Abitur (zumin­dest was Wis­sen angeht) deut­lich leich­ter ist als das (eigent­lich nicht so wich­ti­ge) „münd­li­che“.

Um Schü­ler opti­mal auf das Abitur vor­zu­be­rei­ten, muss man natür­lich schon vor­her sorg­fäl­tig ver­mei­den Wis­sen auf­zu­bau­en bzw. abzu­prü­fen. Die ent­spre­chen­de Anwei­sung des KMS lau­tet: „In der Qua­li­fi­ka­ti­ons­pha­se sind gro­ße Leis­tungs­er­he­bun­gen als Vor­be­rei­tung auf die Abitur­prü­fung zu sehen. Sie ori­en­tie­ren sich daher stark an den in der schrift­li­chen Abitur­prü­fung gege­be­nen Prü­fungs­for­ma­ten“ (S. 6).

Jetzt könn­te man natür­lich dar­über dis­ku­tie­ren, was „sich stark ori­en­tie­ren“ bedeu­ten könn­te, aber die meis­ten Fach­be­treu­er bzw. Schul­lei­tun­gen haben das schon ent­schie­den: Man darf NUR NOCH die o.a. Prü­fungs­for­ma­te ver­wen­den, alles ande­re ist VERBOTEN.

Vor gar nicht all­zu lan­ger Zeit sah man Klau­su­ren in der Ober­stu­fe – man wagt es kaum mehr aus­zu­spre­chen – als sog. „LERN­ziel­kon­trol­len“. Da soll­te tat­säch­lich etwas gelernt wer­den, die­se Ler­n­e­rei hat­te ein Ziel, näm­lich etwas zu wis­sen bzw. zu kön­nen, und all das, wur­de sogar noch – es schau­dert einen schon bei dem Gedan­ken – „kon­trol­liert“.

Da hat man z.B. am Ende der Unter­richts­ein­heit über Short Sto­ries den Schü­lern Aus­zü­ge aus den behan­del­ten Geschich­ten gege­ben, die sie unter ver­schie­de­nen Aspek­ten ana­ly­sie­ren bzw. inter­pre­tie­ren muss­ten. Das darf man heut­zu­ta­ge gott­sei­dank nicht mehr, denn so was wird im Abitur ja auch nicht ver­langt. Im äußers­ten Fall darf man den Schü­lern eine Short Sto­ry zur Ana­ly­se vor­le­gen, aber auf kei­nen Fall soll die dann mit einer bereits behan­del­ten ver­gli­chen wer­den, denn im Abitur …

Kon­se­quen­ter­wei­se darf man in Ober­stu­fen-Klau­su­ren auch nicht mehr über­prü­fen, ob Schü­ler sprach­lich etwas gelernt haben bzw. etwas kön­nen. Schließ­lich sol­len sie ja nach der Schu­le mit Gewinn an Eng­lisch-Kur­sen der Uni­ver­si­tä­ten teil­neh­men, die die ange­hen­den Stu­den­ten stu­dier­fä­hig machen sol­len (ent­spre­chen­de Mathe- und Deutsch­kur­se gibt es ja schon seit län­ge­rem). In grau­er Vor­zeit hat man tat­säch­lich noch typi­sche Pro­blem­fel­der (wie con­di­tio­nal sen­ten­ces, repor­ted speech, ten­ses etc.) wie­der­holt und geübt und in der Klau­sur anhand von ein paar Sätz­chen über­prüft. Das darf man jetzt Dem-Minis­te­ri­um-sei-Dank nicht mehr, denn im Abitur …

Fol­ge die­ser Bestim­mung ist, dass Ober­stu­fen­schü­ler auf Klau­su­ren nicht mehr ler­nen brau­chen bzw. kön­nen. Auf Hör­ver­ste­hen, Auf­satz und Media­ti­on kann man sich nicht gezielt vor­be­rei­ten. Für schlech­te­re Schü­ler bedeu­tet es aber auch, dass sie nichts mehr ler­nen kön­nen, d.h. dass sie durch Fleiß man­geln­de Sprach­be­ga­bung nicht mehr aus­glei­chen kön­nen. Durch Fra­gen zum back­ground know­ledge und einen vocab & grammar Teil kamen auch schwa­che Kan­di­da­ten zumin­dest auf einen 4er.

Fazit: Durch muti­ge Refor­men wird das „Grund­la­gen­fach“ Eng­lisch gestärkt, „das baye­ri­sche Gym­na­si­um bleibt sei­nem Bil­dungs­auf­trag treu und nimmt im Sin­ne der Per­sön­lich­keits­bil­dung den gan­zen Men­schen in den Blick.“

Anspie­lung im Titel …

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  1. max

    Sehr erhel­lend, wie so oft, Jochen. Danke!

    Da sind ja ande­re Bun­des­län­der, die (wie man hört) bestimm­te Inhal­te und lite­ra­ri­sche Wer­ke zu ver­pflich­ten­dem Abitur­stoff machen, inzwi­schen viel anspruchs­vol­ler als das – sei­ner Lap­top-und-Leder­ho­sen-Pro­pa­gan­da zufol­ge – ach so vor­bild­haft stren­ge Bayern.

    Auf Kom­men­ta­re der „außer­baye­ri­schen“ Kol­le­gen bin ich gespannt!

  2. Da ist viel Wah­res dran. Was man aber natür­lich sehr wohl tun kann, ist, das im Unter­richt Behan­del­te in münd­li­chen und schrift­li­chen „klei­nen“ Leis­tungs­nach­wei­sen zu the­ma­ti­sie­ren und dadurch abzu­prü­fen. Ein ent­spre­chen­der Hin­weis wäh­rend der Unter­richts­ein­heit („You know, this is actual­ly a nice topic to wri­te a test about“) wirkt moti­va­ti­ons­mä­ßig Wun­der und ist somit durch­aus im Sin­ne des Unter­rich­ten­den, der ja will, dass die Ele­ven und Ele­vin­nen etwas ler­nen – nicht, dass sie blank in der betref­fen­den Stun­de (und auch sonst) auftauchen.

    Zum Kol­lo­qui­um zitie­re ich hier mal die von dir (guter Ser­vice!) ver­link­te Stel­le, denn du hast dich anschei­nend bei der Minu­ten­zahl ver­tippt (30, nicht 20):
    • Das Kol­lo­qui­um glie­dert sich in zwei Prü­fungs­tei­le von je etwa 15 Minu­ten Dauer:
    ◦ Kurz­re­fe­rat der Schü­le­rin oder des Schü­lers zu dem gestell­ten The­ma (ca. 10 Minu­ten) sowie Gespräch über das Kurzreferat;
    ◦ Gespräch zu Pro­blem­stel­lun­gen aus den bei­den wei­te­ren Ausbildungsabschnitten.

    • Philipp

      Letzt­lich sind sol­che klei­nen Leis­tungs­nach­wei­se sogar stär­ker gewich­tet als frü­her, weil groß zu klein ja jetzt 1:1 zählt. 😉

    • > (30, nicht 20)

      Ich habe von den insg. 30 Min. die 10 Min. fürs Kurz­re­fe­rat abge­zo­gen, weil das ja oft ein Text ist, zu dem Fra­gen gestellt wer­den. Da kann, muss aber nicht unbe­dingt, Hin­ter­grund­wis­sen ein­ge­bracht wer­den, des­halb die „20 Min.“.

  3. Musterella

    Wie wahr, wie wahr! Ich hat­te ver­gan­ge­nes Jahr die Freu­de (bin kein Eng­lisch­leh­rer), Auf­sicht beim Eng­lisch­ab­itur (G8) zu füh­ren und habe somit die Prü­fung gese­hen bzw. gehört. Wis­sens­tech­ni­sche All­ge­mein­plät­ze (Deut­sch­er­ör­te­rungs­the­men aus unte­ren Klas­sen z.B.) und ein soli­der Grund­wort­schatz rei­chen m.E. völ­lig aus, auch ich hät­te mich ohne jeg­li­che Vor­be­rei­tung in der Lage gefühlt, die­ses Abitur zu bewältigen.

    Aller­dings muss ich nun schon geste­hen, dass ich mich auf mein eige­nes Eng­lisch­ab­itur (LK) vor gut zehn Jah­ren eben­falls nicht son­der­lich aus­führ­lich vor­be­rei­tet habe, denn gro­ßes „Wis­sen“ schien auch damals irgend­wie nicht gefragt … 😉

    • > denn gro­ßes “Wis­sen” schien auch damals irgend­wie nicht gefragt …

      Stimmt, wie ich geschrie­ben habe: „Das schrift­li­che Abitur in Bay­ern ist ja schon tra­di­tio­nell eine wis­sens­freie Prü­fung.“ Dass das Abitur sel­ber eine schü­ler­freund­li­che Ange­le­gen­heit ist, fin­de ich ja auch ok. Aber dass man jetzt auch in Klau­su­ren kein Wis­sen mehr abprü­fen darf, fin­de ich ein­fach nur grotesk.

  4. Holger

    Für fau­le Schü­ler, die aller­dings sprach­be­gabt sind, ist so ein Abitur natür­lich optimal :]

  5. peter

    Lie­ber Kollege,

    Tol­le Sei­te! Gib’s kei­nen Ärger mit der „Obrig­keit“?
    Übri­gens pro for­ma schreibt man immer noch klein( natür­lich nicht das p am Satzanfang).
    Nix für ungut: once a tea­cher, always a teacher.

    Genieß Dei­ne Ferien.

    • > Gib’s kei­nen Ärger mit der “Obrig­keit”?

      Bis­lang wur­de ich noch nicht in ein Arbeits­la­ger im Baye­ri­schen Wald geschickt 😉

      > Übri­gens pro for­ma schreibt man immer noch klein

      Dan­ke für den Hin­weis, habe ich korrigiert.

  6. Christina K.

    Und da sagen alle, das Hes­sen Abitur wäre leicht und das Bay­ern Abitur schwer. Nur komisch, dass man in Hes­sen die gan­ze Zeit ana­ly­sie­ren, inter­pre­tie­ren etc. muss und man vor Klau­su­ren auch den Hin­ter­grund ken­nen muss. Ver­gleichs­auf­ga­ben kamen auch schon dran bezie­hungs­wei­se ich glau­be es gibt sogar im Abi welche.
    Vor dem Hin­ter­grund ist es wirk­lich Schwach­sinn, dass sich alle bay­ri­schen Schü­ler so super­toll füh­len, weil es bei ihnen angeb­lich anspruchs­vol­ler war..

    • Vincent

      Naja ich als Baye­ri­scher Abitu­ri­ent bin der Mei­nung sowohl die­se Ansicht bzw viel­mehr die Ansicht des Autors, auf der die ihri­ge glau­be ich basiert, sind im Bezug auf Schwie­rig­keit teil­wei­se sehr ver­ein­fa­chend. Denn ja, man muss für das schrift­li­che Abitur in Bay­ern nichts gelernt haben um 15 Punk­te zu schrei­ben, solan­ge man nur ent­spre­chend gut ist. Das macht es ja aber nicht ein­fa­cher als ein Kol­lo­qui­um, in der Rea­li­tät ver­hält es sich (zumin­dest an mei­ner Schu­le und an allen Schu­len mei­ner Freun­de, aus ver­schie­de­nen Städ­ten in Bay­ern) genau anders­her­um. Denn die Anfor­de­run­gen im schrift­li­chen Abitur in Bay­ern sind im Ver­gleich zur münd­li­chen Prü­fung deut­lich höher – im End­ef­fekt ist es für leis­tungs­schwä­che­re Schü­ler (und zwar auch, da gebe ich dem Autoren 100% recht, weil es einem sehr schwer gemacht wird in der OS sein Eng­lisch groß zu ver­bes­sern) qua­si unmög­lich, nicht zu Unter­punk­ten, wohin­ge­gen im Col­lo­qui­um deut­lich bes­ser Noten erzielt wer­den kön­nen. Wie gesagt – das liegt vor allem an den mei­ner Mei­nung nach deut­lich höhe­ren Ansprü­chen. Es ist im übri­gen auch falsch, dass im Baye­ri­schen Abi nicht ana­ly­siert wird – aber es wird einem eine Wahl gege­ben zwi­schen Ana­ly­se eines lite­ra­ri­schen Tex­tes und Text­ver­ständ­nis eines Sach­tex­tes. Auch den Kom­men­tar, bay­ri­sche Schü­ler müss­ten weni­ger schrei­ben kann ich schwer­lich nach­voll­zie­hen. Natür­lich fehlt mir der Ver­gleich, aber da Text­ana­ly­se, com­po­si­ti­on und Medi­ta­ti­on alle gleich­zei­tig ver­langt wer­den sind ins­ge­samt etwa 750–950 Wör­ter ver­langt, kom­bi­niert mit der lis­tening kön­nen es sich­selbst die leis­tungs­stärks­ten Schü­ler nicht erlau­ben, in den 4 Stun­den all­zu vie­le Pau­sen zu machen. 

      Mir ist bewusst dass ich alle ande­ren Bil­dungs­sys­te­me nicht beur­tei­len kann, aber mei­ner Mei­nung nach ist die Dar­stel­lung des baye­ri­schen Abiturs hier in wei­ten Tei­len grund­falsch, und ich gehö­re weiß Gott nicht zu den Befür­wor­tern der CSU und ihrem in mei­nen Augen größ­ten­teils schlech­ten Bil­dungs­sys­tem. Falls sie mei­ne Ant­wort lesen, wür­de ich mich über eine Rück­mel­dung sehr freuen!
      Vie­le Grüße,
      Vincent

      • > Naja ich als Baye­ri­scher Abitu­ri­ent bin der Mei­nung sowohl die­se Ansicht bzw viel­mehr die Ansicht des Autors, auf der die ihri­ge glau­be ich basiert

        ICH bin der Autor des obi­gen Bei­trags (vgl. links oben „VON JOCHEN“)!

        > wohin­ge­gen im Col­lo­qui­um deut­lich bes­ser Noten erzielt wer­den können. 

        Da wür­de mich inter­es­sie­ren, wie das Kol­lo­qui­um bei „euch“ aus­schaut. Ver­gisst da der Leh­rer mal gaa­anz zufäl­lig ein Blatt mit den Fra­gen auf dem Pult? Oder (es gibt ja alles) wer­den die Fra­gen schon vor­her im Unter­richt mehr oder weni­ger bespro­chen bzw. geübt? 

        Mei­ne über 30 Jah­re gesam­mel­ten Erfah­run­gen und die vie­ler Kol­le­gen und Schü­ler sind ein­fach andere. 

        > Es ist im übri­gen auch falsch, dass im Baye­ri­schen Abi nicht ana­ly­siert wird

        Man kann unter­schied­li­cher Mei­nung sein, was „ana­ly­sie­ren“ genau bedeu­tet. Für dich mag es bereits eine „Ana­ly­se“ sein, wenn du z.B. einen first-per­son nar­ra­tor erken­nen sollst. 

        Wenn du aber mal einen Blick in frü­he­re G9 Abitur­auf­ga­ben wer­den wür­dest bzw. könn­test, wür­dest du sehen, dass es da viel anspruchs­vol­le­re Ana­ly­se- bzw. Inter­pre­ta­ti­ons­auf­ga­ben gab. 

        > Auch den Kom­men­tar, bay­ri­sche Schü­ler müss­ten weni­ger schrei­ben kann ich schwer­lich nachvollziehen.

        Ich habe vom „(lächer­lich) kur­zen Auf­satz (= Com­po­si­ti­on)“ geschrie­ben. Um die­se The­se „nach­zu­voll­zie­hen“, brauchst du dir nur mal Abitur­auf­ga­ben aus ande­ren Bun­des­län­dern anzusehen. 

        > kön­nen es sich­selbst die leis­tungs­stärks­ten Schü­ler nicht erlau­ben, in den 4 Stun­den all­zu vie­le Pau­sen zu machen.

        Noch 2015 wur­de eine Arbeits­zeit von 190 (!) Minu­ten als völ­lig aus­rei­chend ange­se­hen. 2016 waren es dann plötz­lich (wegen des län­der­über­grei­fen­den Abiturs) gan­ze 50 (!) Minu­ten mehr. Wohl­ge­merkt, ohne dass irgend­was schwe­rer gewor­den wäre! Im neu­en Abitur (ab 2020) kom­men noch mal 30 Minu­ten hin­zu und dass, obwohl es sogar leich­ter (bzw. kür­zer) wird, denn es dür­fen nur noch zwei Fra­gen gestellt werden. 

        > mei­ner Mei­nung nach ist die Dar­stel­lung des baye­ri­schen Abiturs hier in wei­ten Tei­len grundfalsch

        Ich beschäf­ti­ge mich in mei­nem Bei­trag aus­schließ­lich mit dem Englisch-Abitur!

  7. connie hackner

    Ich habe das Abitur genau wie im Arti­kel beschrie­ben als Mut­ter eines Abitu­ri­en­ten in Bay­ern 2015 jetzt mit­er­lebt – alles abso­lut zutref­fend, wenn nicht sogar unter­trie­ben und inzwi­schen noch desaströser.
    Gleich­zei­tig kann ich (als Lehr­kraft für Eng­lisch) auch das trau­ri­ge Ergeb­nis im uni­ver­si­tä­ren Betrieb bestä­ti­gen. 🙁 🙁 🙁 Wirk­lich nicht mehr lustig.

  8. Florian

    Nach län­ge­rer „Pau­se“ schaue ich mal wie­der hier auf die Sei­te, das war vor ein paar Jah­ren für mich als Refe­ren­dar eine Quel­le an Tipps (und oft Bestätigung).

    In Baden-Würt­tem­berg sieht das Abitur ähn­lich aus wie hier beschrie­ben. Mei­nes Wis­sens ist es aber nicht ver­bo­ten, Klau­su­ren eigen­stän­dig zu gestal­ten. Zwar fol­gen die meis­ten Kol­le­gen (wie ich auch) dem Vor­bild des Abiturs, aber man kann auch variieren.

    Ich den­ke z.B. gera­de dar­über nach, in gro­ßen Klau­su­ren nur noch Text­ver­ständ­nis zu prü­fen. Bei uns heißt das: Wahr/­Falsch-Aus­sa­gen beur­tei­len (mit Begrün­dung auf Deutsch) und Media­ti­on („Im Text wer­den 5 Argu­men­te zu XY genannt. Über­tra­ge die­se Argu­men­te auf Deutsch.). Die Text­pro­duk­ti­on wür­de ich auf beno­te­te Haus­auf­ga­ben aus­la­gern, von denen ich pro Woche 5 ein­samm­le. Die 5 Tex­te sind schnell kor­ri­giert, die Schü­ler sind gezwun­gen, pro Woche einen kur­zen Auf­satz zu schrei­ben und man hat direkt etwas für den Unter­richt, indem man ab und zu einen Auf­satz exem­pla­risch behan­delt. Denn wie wir alle wis­sen, Stoff im Sin­ne von Wis­sen gibt es nicht, Unter­richts­zeit ist also genü­gend vor­han­den, und schrei­ben üben ist die Haupt­auf­ga­be. Um schließ­lich den ver­än­der­ten Anfor­de­run­gen noten­tech­nisch gerecht zu wer­den, kann man die Gewich­tung für die schrift­li­che Note ver­än­dern, z.B. Klas­sen­ar­beit x2 – Voka­bel­tests x1 – Haus­auf­ga­ben-Tex­te x1.
    Mei­nun­gen dazu?

    • > Die Text­pro­duk­ti­on wür­de ich auf beno­te­te Haus­auf­ga­ben auslagern

      Ist bei uns in Bay­ern nicht erlaubt. Du kannst nie wis­sen, wer die­se Tex­te erstellt hat.

      • Lisa

        Bei uns wer­den schrift­li­che Haus­auf­ga­ben ein­ge­sam­melt und „wer­den in den Unter­richts­bei­trag mit ein­ge­rech­net“, oder sie müs­sen laut vor­ge­le­sen wer­den und zäh­len dann als Aus­fra­ge. Die bay­ri­schen Leh­rer wis­sen sich also schein­bar ganz legal zu helfen 😉

  9. Der.Steinle

    Mei­ne Ein­schät­zung als bay­ri­scher Abiturent:
    Was im Eng­lisch­un­ter­richt gelernt wird: Eng­lisch (Spre­chen im Mündlichen/ Schrei­ben beim Aufsatz).
    Was nicht gefor­dert wird: Stump­fes Aus­wen­dig­ler­nen (was Eng­lisch­kennt­nis­se an sich nicht im Min­des­ten beeinträchtigt)
    Hat­te ohne gro­ßen Heim­ar­beits­auf­wand kein Pro­blem einen Feri­en­job als eng­lischs­spra­chi­ger Rei­se­lei­ter zu absol­vie­ren, also war das Lern­ziel für mich voll erfüllt.

    • Der.Steinle

      Fin­de die Kri­tik hier also Recht hah­ne­bü­chen, die knap­pe Begrün­dung für das aus­wen­dig ler­nen von z.B Gram­ma­tik­re­geln erscheint für mich schlicht­weg falsch, natür­lich muss man ein Grund­ver­ständ­nis von Sprach­re­geln haben, aber wie Deutsch als Mut­ter­spra­che habe ich Eng­lisch haupt­säch­lich durch hören (Fil­me, Seri­en), lesen (Bücher) und spre­chen (Unter­richt) gelernt, Gram­ma­tik­re­geln haben mich nie groß inter­es­siert. Bin aber den­noch einer der bes­ten mei­ner Jahr­gangs­stu­fe. Fin­de den „moder­nen“ Unter­richt also wesent­lich bes­ser als Stump­fes Aus­wen­dig­ler­nen von regeln, so lernt man doch kei­ne Spra­che. Von dem hier ach so wit­zi­gen aber eher arro­gan­ten Sar­kas­mus des Arti­kels wird der Bock auch nicht fett.

      • Wo schrei­be ich eigent­lich irgend­was über „Aus­wen­dig­ler­nen von Grammatikregeln“???

        Ich habe geschrie­ben: „In grau­er Vor­zeit hat man tat­säch­lich noch typi­sche Pro­blem­fel­der (wie con­di­tio­nal sen­ten­ces, repor­ted speech, ten­ses etc.) wie­der­holt und geübt und in der Klau­sur anhand von ein paar Sätz­chen überprüft.“

        Hier geht es um kon­kre­te Anwen­dung, nicht um Regelwissen.

    • Das auch­ge­rech­net ein REISELEITER Wis­sen irrele­vant fin­det, ist eini­ger­ma­ßen kuri­os. Wenn ich von jeman­dem erwar­te, dass er eine Men­ge (stur?) aus­wen­dig gelern­tes Wis­sen zu allen mög­li­chen The­men parat hat, dann ist es (zumin­dest bei Stu­di­en­fahr­ten) der Reiseleiter.

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