Früher Englisch & Sport am Gymnasium - Jetzt nur noch Tango!

The Drum

Vor kur­zem habe ich mal inter­es­se­hal­ber nach­ge­se­hen, was ich so in frü­he­ren LKs gemacht habe. Im alten Bri­tain and Ame­ri­ca – Tra­di­ti­on and Chan­ge war ein schö­nes Gedicht von John Scott of Amwell abgedruckt: 

The Drum

I hate that drum’s dis­cordant sound,
Para­ding round, and round, and round:
To thought­less youth it plea­su­re yields,
And lures from cities and from fields,
To sell their liber­ty for charms
Of taw­dry lace, and glit­te­ring arms;
And when Ambition’s voice commands,
To march, and fight, and fall, in for­eign lands.

I hate that drum’s dis­cordant sound,
Para­ding round, and round, and round:
To me it talks of ravag’d plains,
And bur­ning towns, and ruin’d swains,
And man­gled lim­bs, and dying groans,
And widow’s tears, and orphans moans;
And all that misery’s hand bestows,
To fill the cata­lo­gue of human woes.

Anhand die­ses Gedich­tes haben wir uns mit den Schwie­rig­kei­ten lite­ra­ri­schen Über­set­zens beschäf­tigt und erkannt, dass man im sel­tens­ten Fall Bil­der, Reim und Rhyth­mus erhal­ten kann, son­dern meis­tens Prio­ri­tä­ten set­zen muss. Die fol­gen­den Über­set­zun­gen wur­den von Schü­lern verfasst:

Ich has­se der Trom­mel rau­he Kunde,
Stol­zie­rend Run­de, um Run­de, um Runde:
die Jugend ver­führt, eh’ die Wahr­heit erkannt,
Und lockt sie alle aus Stadt und Land,
Sie gibt ihre Frei­heit ganz arg­los hin,
Und hat doch nur Glanz und Waf­fen im Sinn,
Und wenn dann des Ehr­gei­zes Stim­me befiehlt,
Mar­schie­ren und kämp­fen und fal­len in frem­dem Gefield.

Ich has­se der Trom­mel rau­he Kunde,
Stol­zie­ren Run­de, um Run­de, um Runde:
Mir klingt es viel­mehr nach Leid unsäglich,
Zer­stör­te Städ­te und Lie­be gar kläglich,
Ver­wirr­te Bur­schen und Wit­wen, die weinen,
Ster­ben und Stöh­nen und Wim­mern der Kleinen,
Und all die­ses Elend den Men­schen gegeben,
Es füllt sich das Buch des Lei­dens im Leben.

—–

Ich has­se der Trom­mel rau­hen Klang,
Para­die­rend im Kreis, ent­lang, entlang:
Ver­blen­de­te Jugend hört ihn gern,
Er lockt von nahe und von fern,
Frei­heit zu tau­schen mit dem Glanz,
Von glit­zern­dem Blech und ruhm­vol­len Kampf,
Und wenn des Ehr­geiz’ Stim­me kommandiert,
Der Sol­dat in der Frem­de mar­schiert, kämpft und krepiert.

Ich has­se der Trom­mel rau­hen Klang,
Para­die­rend im Kreis, ent­lang, entlang:
Erzählt mir vom zer­stör­ten Feld,
Ver­brann­ten Städ­ten, vergess’nem Held,
Ver­stüm­mel­ten Glie­dern, ster­ben­dem Weinen,
Trä­nen der Wit­we, Stöh­nen der Kleinen,
Von allem, was des Elend’s Hand enthüllt,
Und die Lis­te des mensch­li­chen Lei­dens füllt.

—–

Den Klang der Trom­mel lernt’ ich zu hassen,
Wie im Kreis sie dröhnt, als könnt’ sie’s nicht lassen:
Geblen­de­ter Jugend sie Glück prophezeit
Zum Ver­las­sen der Städ­te und Flu­ren bereit
Ihre Frei­heit zu ver­hö­kern für die Pracht
der bil­li­gen Lit­ze und der Waf­fen Macht
Des Ehr­geiz’ Stim­me hallt und es weist sei­ne Hand
Zum Mar­schie­ren und Ster­ben für das Vaterland.

Den Klang der Trom­mel lernt’ ich zu hassen,
Wie im Kreis sie dröhnt, als könnt’ sie’s nicht lassen:
Mir erzählt von bren­nen­den Städten
Der Jugend Fall und des Todes Ketten
Zer­fetz­ten Glie­dern, zer­stör­ten Auen
Vom Schrei der Wai­sen und Trä­nen der Frauen
Und all dies ver­lie­hen durch des Elends Hand
Zu fül­len das Buch der mensch­li­chen Schand’.

—–

Ich has­se der Trom­mel rau­hen Klang,
Stol­zie­rend ent­lang, ent­lang, entlang:
Gedan­ken­lo­ser Jugend Ver­gnü­gen bereiten
Von Städ­ten und Äckern dazu verleiten
Ihre Frei­heit für Anrei­ze aufzugeben
Von wert­lo­ser Lit­ze und glän­zen­den Säbeln
Des Ehr­geiz’ Stim­me ruft um zu werben
In fer­nen Län­dern zu kämp­fen und sterben.

Ich has­se der Trom­mel rau­hen Klang,
Stol­zie­rend ent­lang, ent­lang, entlang:
Mir erzählt sie von ver­wüs­te­tem Feld
Von bren­nen­den Dör­fern, ver­nich­te­tem Held
Ver­stüm­mel­ten Glie­dern und Schmer­zen nicht minder
Von Wit­wen­trä­nen und Kla­gen der Kinder
Und was des Elends Hand getan
Füllt das end­lo­se Buch der mensch­li­chen Gram.

Das Gedicht passt gut ins Kapi­tel 7 von New Con­text, vor allem zu den Kriegs­ge­dich­ten „In Fland­ers Fields“ und „Grass“.

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He Dies At The End

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Wissensgesellschaft?

  1. Max

    Ein zeit­ge­nös­si­sches Gedicht, das die Gegen­po­si­ti­on wiedergibt:
    http://www.theotherpages.org/poems//mord01.html
    The Call
    SOUND, sound the cla­ri­on, fill the fife!
    Throug­hout the sen­su­al world proclaim,
    One crow­ded hour of glo­rious life
    Is worth an age wit­hout a name.
    Tho­mas Osbert Mord­a­unt (1730–1809)

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