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One-Sentence Paragraphs

Haben dei­ne Schü­ler auch immer grö­ße­re Schwie­rig­kei­ten ihre Tex­te (vor allem Auf­sät­ze) in sinn­vol­le Absät­ze zu unter­glie­dern? Ich bekom­me immer häu­fi­ger eines der bei­den Extre­me: Ent­we­der einen ein­zi­gen gro­ßen Text­block, durch den ich mich durch­wüh­len muss, um zu erken­nen, wo jetzt ein Gedan­ke bzw. ein Argu­ment anfängt bzw. auf­hört oder einen Text, der aus lau­ter one-sen­tence para­graphs besteht. 

Für das Letz­te­re  mag es vie­le Grün­de geben, einer davon ist mei­ner Über­zeu­gung nach, dass immer mehr Tex­te im Inter­net auf die (ver­meint­lich) kur­ze Auf­merk­sam­keits­span­ne ihrer Leser Rück­sicht neh­men und des­halb Infor­ma­tio­nen nur noch in klei­nen Häpp­chen dar­bie­ten wie in die­sem Bei­spiel). Als Leh­rer hat man es da zuneh­mend schwe­rer sei­nen Schü­lern etwas über Funk­ti­on und Auf­bau von Absät­zen beizubringen.

Lei­der wird die­ser irri­tie­ren­de Schreib­stil inzwi­schen auch schon durch das baye­ri­sche Abitur „geadelt“. Im dies­jäh­ri­gen Sach­text („Cater­pil­lars and Coo­kie Dough“) sind m.E. min­des­tens vier fal­sche Absätze:

Der Absatz von ll. 8–10 beschreibt die „eating habits“ sei­ner Jugend und gehört des­halb zu ll. 4–7.

Zei­le 23–24 ist die Begrün­dung für „you may not want to eat“ und gehört des­halb zu ll. 20–22.

Unsin­nig ist auch der Beginn eines neu­en Absat­zes in l. 31, denn es geht immer noch um „the way ani­mals are being re-engi­nee­red“ (immer­hin ein ordent­li­cher „topic sentence“).

Das Zitat von Frau Kowal­cyk (ll. 43–44) gehört natür­lich auch zum vor­her­ge­hen­den Absatz.

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  1. Max

    Vie­le der Autoren z.B. der NYT-Arti­kel lei­den offen­bar an HCRS (= hyperac­ti­ve car­ria­ge return syn­dro­me): sie­he etwa 

    Are Your Jeans Sag­ging? Go Direct­ly to Jail.
    http://www.nytimes.com/2007/08/30/fashion/30baggy.html

  2. Hal­lo,
    Der Arti­kel hat mir sehr gut gefallen.
    Vie­len Dank und Gruß 🙂

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