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Stundenzettel à la Claudia

Clau­dia Boer­ger hat mein Stun­den­zet­tel-Sys­tem wei­ter­ent­wi­ckelt. Die im Fol­gen­den genann­ten Datei­en kannst du dir hier (zip) runterladen.

Ich habe aus dem von Jochen beschrie­be­nen Vor­ge­hen gelernt und hal­te mei­ne Stun­den­pla­nung sehr ähn­lich fest. Klei­ne Abwei­chun­gen möch­te ich im Fol­gen­den am Bei­spiel eines LK13 erläutert.

In der WORD-Datei LK13_cour­se sche­du­le hal­te ich tabel­la­risch die Jah­res­pla­nung fest, die dann schluss­end­lich 30–40 Sei­ten lang sein wird.

Vor Halb­jah­res­be­ginn (Som­mer- bzw. Halb­jah­res­fe­ri­en) tra­ge ich in der lin­ken Spal­te die Daten ein und wie vie­le Stun­den mir zur Ver­fü­gung ste­hen. Dann tra­ge ich als Grob­pla­nung in der Spal­te con­tents für jede Stun­de die Stun­den-Über­schrift ein und bereits stich­punkt­ar­tig Detail-Inhal­te bzw. Mate­ri­al- und Metho­den­hin­wei­se, die dann im Ver­lau­fe des Schul­jah­res ergänzt bzw. umko­piert oder auch gelöscht werden.

Die dar­aus resul­tie­ren­de Grob­pla­nung wird von mir zu Halb­jah­res­be­ginn der Lern­grup­pe prä­sen­tiert, damit ich mich als Leh­re­rin auch am Rie­men rei­ße und gezwun­gen bin, eini­ger­ma­ßen plan­voll vor­an­zu­schrei­ten mei­ne Schü­ler lern­för­der­li­che Unter­richts­trans­pa­renz erhalten.

Zur tag­täg­li­chen Stun­den­pla­nung: Jede Stun­de beginnt mit orga­ni­sa­tio­nal mat­ters (return home­work of V, W and X, coll­ect money from Y, ask for Z’s mail address …). Dann folgt eine rela­tiv detail­lier­te Stun­den­pla­nung, die auch Fragen/Impulse, Tafel­bil­der, Datei-Hin­wei­se, Web-Adres­sen usw. ent­hält. Auch Zeit­vor­stel­lun­gen für die ein­zel­nen Unter­richts­schrit­te wer­den ein­ge­tra­gen. Soll­te ich mich ver­kal­ku­liert haben, wer­den die­se im Nach­hin­ein ange­passt genau­so wie nicht geschaff­te Unter­richts­schrit­te gelöscht und ggf. in die nächs­te Stun­den­zei­le kopiert wer­den. Zudem wer­den Inhal­te, die ver­bes­se­rungs­wür­dig sind, ent­spre­chend kommentiert.

Auf die­se Wei­se ent­steht eine rea­lis­ti­sche, opti­mier­te Stun­den­pla­nung zur Wie­der­ver­wen­dung. Gleich­zei­tig füh­re ich aber so auch das indi­vi­du­el­le Kurs­buch und kann immer bele­gen, wann was bespro­chen wur­de und war­um daher die Klau­sur­auf­ga­be 2 doch fair war oder ich kann nach­schau­en, wie oft ich Schü­ler X ermahnt habe, mehr „Gas zu geben“ und ich des­halb jetzt über­haupt nicht mehr gut­mü­tig sein muss, usw.

Ganz unten, unter die eigent­li­che Tabel­le, schrei­be ich noch jene Unterrichtsinhalte/Methoden, die noch dran­kom­men könn­ten, falls genü­gend Zeit bleibt, wenn man so will also eine Halbjahr-Didaktische-Reserve.

Wenn ich die Kurs-Sequenz ein wei­te­res Mal unter­rich­te, spei­che­re ich die alte Tabel­le unter dem neu­en Kurs­na­men ab. Ich füge oben die Leer­zei­len ein, in die die Stun­den­pla­nun­gen für den neu­en Kurs geschrie­ben bzw. von unten hin­ein­ko­piert wer­den; so schie­be ich also die alte Halb­jah­res­pla­nung vor mir her und scrol­le immer zum Zwe­cke der Pla­nung und von copy/delete & pas­te zu frü­her unter­rich­te­ten the­men­re­le­van­ten Unter­richts­schrit­ten, aber auch zu inhalts­un­ab­hän­gi­gen wie warm-ups, und If-time-allows-so-Lücken­fül­lern, Mail-Assign­ments im Leh­rer-Krank­heits­fall usw.

Um mei­nen Spick­zet­tel für die ein­zel­nen Stun­den zu pro­du­zie­ren, kopie­re ich übri­gens die „Tages-Zei­le“ der Tabel­le in die Datei LK13_les­son sheets, die ich für den Din A 5‑Ausdruck for­ma­tiert habe, das, wie ich eben­falls von Jochen gelernt habe, bes­te For­mat für Leh­rer-Spick­zet­tel. Auf die­sen notie­re ich dann wäh­rend der Stun­de die orga­ni­sa­tio­nal mat­ters für die nächs­te Stun­de bzw. Kom­men­ta­re zur Stun­den­pla­nung, wel­che dann bei der Pla­nung der nächs­ten Stun­de in die Stun­den­pla­nungs­da­tei ein­ge­fügt werden.

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  1. Vie­len, vie­len Dank für die­se hand­fes­ten Hin­wei­se und Ein­bli­cke in die Pla­nung erfah­re­ner Kol­le­gen – mir ist das sehr hilfreich!

  2. Schlie­ße mich dem Dank an. Ich habe eben­falls von Jochen schon eini­ges dies­be­züg­lich über­nom­men und adap­tiert. Auf dem Mac mache ich das z.B. nicht mit Word-Datei­en, son­dern mit ein­zel­nen Sei­ten in Note­Book (was u.a. Hokey inter­es­sie­ren könnte).

  3. Ich neh­me dafür immer Open­Of­fice, weil ich mich dar­auf platt­form­über­grei­fend ver­las­sen kann und not­falls auch immer eines auf dem USB-Stick dabeihabe.

  4. Sven Scheding

    Ich bin völ­lig platt. Zum einen ob Clau­di­as fantastischer/abwechslungsreicher inhalt­li­chen Pla­nung der Rei­he zu Ame­ri­can Dreams, zum ande­ren ob der Kom­men­ta­re, die zei­gen dass eine sol­che (sinn­voll) detail­lier­te und doku­men­tier­te Pla­nung via PC tat­säch­lich statt­fin­det und ange­wen­det wird.
    Das macht sehr viel Mut die­se Form der Unter­richts­pla­nung selbst auch anzu­ge­hen: Fail, fail, fail better 😉

    Vie­len Dank!

  5. Claudia Boerger

    Mensch, euch vie­len Dank fuer die posi­ti­ven Rueck­mel­dun­gen. Dar­ueber freue ich mich sehr.

  6. Rainer

    So was muss einem als Leh­rer – ob jung oder alt – ja immer wie­der bewusst gemacht wer­den: Geplan­tes und durch­dach­tes Vor­ge­hen im Unter­richt macht Mühe, ist aber sooo wichtig.
    Am schöns­ten und wahrs­ten ist Dein durch­ge­stri­che­ner „Versprecher“,liebe Clau­dia, weil der uns dar­auf stößt, dass wir uns anstren­gen müs­sen, damit für die Schü­ler (und für uns) was Gutes rauskommt.
    Mein Unter­richt der letz­ten Jah­re ist dadurch immer bes­ser gewor­den, dass ich fast non-stop erwach­se­ne und meist kom­pe­ten­te Beobachter/Mitstreiter im Unter­richt dabei hat­te, päd­ago­gi­sche Assis­ten­ten für ein­zel­ne Schü­ler immer, Refe­ren­da­re zeit­wei­se, Schü­lersltern sel­ten, Kol­le­gen noch sel­te­ner. Ich hab­mich (fast) nie hän­gen las­sen und ging des­halb meis­tens zufrie­den aus der Klas­se und in der nächs­ten Stun­de gern wie­der rein.Und ich habe vie­le wich­ti­ge Rück­mel­dun­gen erhal­ten, die mei­ne wei­te­re Arbeit berei­chert haben.
    Unterrichts„beobachter“ hel­fen uns, guten Unter­richt zu machen. Sie tra­gen dazu bei, dass wir zufrie­der mit uns sind. Und Arbeit, die zufrie­den macht, kos­tet weni­ger Kraft.

  7. Fra­ge: Prä­sen­tierst du die Unter­richts­pla­nung den Schü­lern nur oder haben sie die Mög­lich­keit, Ein­fluss auf die Unter­richts­ge­stal­tung zu nehmen? 

    Wie gehst du mit die­sem Sys­tem mit unter­schied­li­chen Lern­grup­pen um, die mei­ner Erfah­rung nach eigent­lich immer nahe­zu neu kon­zi­pier­te Stun­den brau­chen, will ich auf die Eigen­hei­ten einer bestimm­ten Lern­grup­pe eingehen.

    • Claudia Boerger

      Ein­fluss auf die Unter­richts­in­hal­te haben die Schue­ler erst ein­mal nicht, eher auf die Art der Behand­lung (z.B. im Ple­num oder mit Part­ner arbei­ten). Wenn gesagt wird, ein Inhalt kam nicht gut an/war nicht altersgerecht/zu schwer, notie­re ich das und las­se das beim naechs­ten Mal ggf. weg. Ansons­ten ent­schei­de ich, was fuer die abiturs­re­le­van­ten The­men zu behan­deln ist (es geht ja hier nur um Oberstufenkurse).

      Dies beant­wor­tet auch schon teil­wei­se dei­ne zwei­te Fra­ge. Ansons­ten: Ich ueber­neh­me ja nicht kom­plet­te Stun­den, son­dern ein­zel­ne Unter­richts­schrit­te. Das geht wunderbar.

  8. Ich habe mein Sys­tem mit dem Mac-Pro­gramm Note­book hier mal vorgestellt:
    http://www.rete-mirabile.net/lernen/mac-schule-unterrichtsplanung-und-dokumentation-mit-notebook

    Vie­le Anre­gun­gen von Jochen und Clau­dia sind in mein Sys­tem eingeflossen.

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