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PONS Online Wörterbuch

Das PONS ist mei­ner Mei­nung nach das mit Abstand bes­te zwei­spra­chi­ge online Lexi­kon. (Statt der online Ver­si­on kannst du natür­lich auch die App benut­zen.) Um es mit ande­ren Lexi­ka ver­glei­chen zu kön­nen, neh­me ich row als Substantiv. 

Das bei den Schü­lern belieb­tes­te Lexi­kon ist lei­der immer noch LEO, das m.E. mit Abstand schlechteste:

leo

Die Rei­hen­fol­ge der Über­set­zun­gen ist völ­lig will­kür­lich (z.T. auch falsch, sie­he „der Spek­ta­kel“) und irre­füh­rend („die Flucht“, „die Spros­se“). Zusam­men­ge­hö­ren­de Bedeu­tun­gen (wie Lärm, Radau, Krach, Tumult) ste­hen nicht bei­sam­men. Die wich­tigs­te Bedeu­tung nach Rei­he, näm­lich Streit, taucht über­haupt nicht auf.

Nicht viel bes­ser ist Lin­guee:

linguee

Auch hier ein unstruk­tu­rier­tes Durch­ein­an­der von ver­schie­de­nen Bedeu­tun­gen, dar­un­ter aus­ge­spro­chen sel­ten benutz­te Wör­ter (wie „der Kra­keel“). Da sie völ­lig ohne Zusam­men­hang dar­ge­bo­ten wer­den, sind Über­set­zun­gen wie Spros­se (ein EDV Fach­be­griff) und Flucht (im Sin­ne von Rei­he) zumin­dest irre­füh­rend, Bat­te­rie scheint mir aller­dings völ­lig falsch zu sein.

Zum Schluss das PONS:

pons

Auf den ers­ten Blick fällt die Über­sicht­lich­keit (cla­ri­ty) auf, weil die ver­schie­de­nen Bedeu­tun­gen optisch klar getrennt werden.

Die Rei­hen­fol­ge der ange­bo­te­nen Über­set­zun­gen ent­spricht ihrer Bedeu­tung (rele­van­ce) und Häu­fig­keit (fre­quen­cy). Seltene(re) Bedeu­tun­gen kom­men ent­spre­chend erst wei­ter hin­ten. Fau­le Schü­ler neh­men ja meis­tens auto­ma­tisch die ers­te Über­set­zung und schau­en sich die ande­ren gar nicht erst an. Beim PONS ist die Wahr­schein­lich­keit, dass die Über­set­zung passt, deut­lich höher als bei den ande­ren Lexika.

Dank der sign­posts wie (line), (street), (in suc­ces­si­on), (quar­rel) etc. kann man sich schnell ori­en­tie­ren und die gesuch­te Über­set­zung finden.

Als ein­zi­ges Lexi­kon zeigt das PONS die Aus­spra­che eines Wor­tes an, so dass man erkennt (vor­aus­ge­setzt man beherrscht die Laut­schrift), dass row (Rei­he) anders aus­ge­spro­chen wird als row (Streit).

Sehr gut ist auch, dass es nicht nur wie bei LEO Wort­glei­chun­gen gibt (row = Schlan­ge), son­dern Phra­sen bzw. Kol­lo­ka­tio­nen prä­sen­tiert wer­den (rows and rows of cars = lan­ge Auto­schlan­gen).

Nütz­lich sind auch die „Bei­spie­le aus dem Inter­net“, sowie der Hin­weis, dass die Über­set­zun­gen „nicht von der PONS Redak­ti­on geprüft“ wurden.

Wäh­rend bei den ande­ren Lexi­ka die Spros­se völ­lig unkom­men­tiert auf­taucht (und man an die Spros­sen­wand denkt), wird hier (bei 5.) durch COMPUT (set of data ele­ments) deut­lich gemacht, dass es sich um einen Fach­be­griff handelt.

Zusätz­lich glänzt das Lexi­kon mit Aus­spra­che-Alter­na­ti­ven und gram­ma­ti­ka­li­schen Infor­ma­tio­nen:

row

Schließ­lich fin­de ich auch das moder­ne, dezen­te Lay­out sehr ansprechend.

Fazit: Wenn du Wörter online in einem zweisprachigen Lexikon „nachschlagen“ möchtest, solltest du das ab sofort nur noch im PONS machen.

Wenn du gan­ze Sät­ze bzw. Text über­set­zen möch­test, emp­feh­le ich dir DeepL.

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DDAT Update

  1. Robert

    Da ist aus unse­rem kur­zen Aus­tausch über ein­spra­chi­ge Wör­ter­bü­cher ja noch ein gan­zer Blog-Bei­trag gewor­den. Erneut eine schö­ne Zusammenfassung.

  2. Ruth

    Der Pra­xis­test anhand des Wor­tes „row“ ist sehr auf­schluss­reich. Ich muss aller­dings geste­hen, dass ich mich oft des Löwen bedie­ne, wenn mir im Eng­li­schen nicht das tref­fen­de Wort ein­fällt. Dann spuckt Leo unkom­pli­ziert vie­le Mög­lich­kei­ten aus und ich such mir das Wort her­aus, das mir auf der Zun­ge lag oder ich gegen­che­cke mit Pons oder Long­man. Schü­ler tun sich ver­mut­lich schwer mit die­sem Verfahren.
    Ich möch­te jedoch an die­ser Stel­le noch­mal LINGUEE zur Dis­kus­si­on stel­len, wel­ches mich per­sön­lich ziem­lich nervt, weil es immer sofort auf­poppt. Mein Ein­druck (ohne das genau recher­chiert zu haben): Die Bei­spie­le schei­nen mir oft Deng­lisch zu sein, die Quel­len­an­ga­ben wei­sen meist ein .de oder .com auf, was nach Über­set­zung von deut­schen Per­so­nen aus dem Deut­schen klingt. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie Jochen das sieht…
    Ich per­sön­lich nut­ze oft die Goog­le wort­wört­lich (in den Tools ver­steckt) Suche, um her­aus­zu­fin­den, wie häu­fig ein Aus­druck oder eine Kol­lo­ka­ti­on vor­kommt und ob er/sie somit eini­ger­ma­ßen authen­tisch ist. Wenn man´s ganz genau nimmt, kann man die Suche noch ein­gren­zen auf „Sei­ten aus UK“ oder „Sei­ten aus USA“. Lie­ge ich da rich­tig mit mei­nem Verfahren?

    • > wel­ches mich per­sön­lich ziem­lich nervt, weil es immer sofort aufpoppt.

      Ver­ste­he ich nicht. WO poppt es auf? Han­dy, Desk­top-PC? Kannst du das nicht deaktivieren?

      > die Quel­len­an­ga­ben wei­sen meist ein .de oder .com auf

      Ich habe das noch nie über­prüft und ken­ne auch kei­ne Sta­tis­ti­ken. Nach mei­nem ober­fläch­li­chen Ein­druck sind *.europa.eu Adres­sen sehr häu­fig (wie z.B. europarl.europa.eu).

      > Lie­ge ich da rich­tig mit mei­nem Verfahren?

      Es gibt ver­schie­de­nen Mög­lich­kei­ten „fre­quen­cy“ herauszubekommen. 

      Eine m.E. völ­lig aus­rei­chen­de ist, das Wort im LDOCE nach­zu­schla­gen. Neh­men wir ‚let‘: https://www.ldoceonline.com/dictionary/let Die drei Punk­te sowie S1 und W1 zei­gen an, dass es ein „high-fre­quen­cy“ Wort und damit wich­tig ist. 

      Wenn du es ganz genau, wis­sen möch­test kannst du auch den Bri­tish Natio­nal Cor­pus (https://www.english-corpora.org/bnc/) neh­men. Bei FREQUENCY wird dir die Häu­fig­keit angezeigt.

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