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Gleitzeit für Lehrer

Darf der Unter­richt um 8 Uhr begin­nen oder doch lie­ber etwas spä­ter? Leh­rer eines Gym­na­si­ums bei Aachen kön­nen das jetzt selbst ent­schei­den. Die Schul­lei­tung wer­tet das Gleit­zeit­pro­jekt als Erfolg.

Es war ein Test­lauf, den vie­le Eltern, Leh­rer und Schü­ler erst skep­tisch gese­hen haben. Neun Wochen nutz­ten 62 Leh­rer die Mög­lich­keit, sel­ber zu ent­schei­den, ob sie um 8.00 Uhr oder lie­ber doch erst zur zwei­ten Schul­stun­de kom­men woll­ten. Die Schu­le erprob­te damit qua­si eine Gleit­zeit für Leh­rer – und das mit Erfolg, das Modell soll nun dau­er­haft ein­ge­führt werden.

Dass der Test mög­lich war, ist vor allem der päd­ago­gi­schen Idee der Schu­le zu ver­dan­ken. Beim so genann­ten Dal­ton-Kon­zept, das eine ame­ri­ka­ni­sche Päd­ago­gin ent­wi­ckelt hat, tei­len sich die Leh­rer ihre Unter­richts­stun­den teil­wei­se selbst ein. Die ers­te Schul­stun­de ist dabei stets eine Dal­ton-Stun­de. Die Lehrer/innen kön­nen die Zeit zwi­schen 8.00 und 8.50 Uhr frei in eige­ner Ver­ant­wor­tung gestal­ten. Wer lie­ber län­ger schläft oder mit Kol­le­gen Kaf­fee trinkt, muss den Schü­lern den Unter­richts­stoff in Form von Hand­outs und Arbeits­blät­tern nach­lie­fern. Ziel ist es die Schü­ler so zu mehr Selbst­stän­dig­keit zu erzie­hen, die sie spä­ter im Stu­di­um oder Beruf drin­gend brau­chen, denn dort sind sie ja auch häu­fig auf sich allei­ne gestellt.

Neun Wochen lang check­ten Wis­sen­schaft­ler den Bio­rhyt­mus der Leh­rer. Das Dal­ton-Prin­zip berück­sich­tigt dabei auch den sich ändern­den Bio­rhyth­mus der Päd­ago­gen. Der ver­än­dert sich in höhe­rem Alter stark, die inne­re Uhr ver­schiebt sich. Kurz: Wer dann früh auf­steht und völ­lig über­mü­det ist, kann sich in der ers­ten Unter­richts­stun­de nur schwer kon­zen­trie­ren und unter­rich­tet des­halb schlecht.

Das Ergeb­nis des Test­laufs bewer­tet die Schul­lei­tung posi­tiv: Vie­le Leh­rer nutz­ten drei­mal die Woche ihre Chan­ce und kamen spä­ter zum Unter­richt – In Klau­sur­pha­sen erschie­nen sie aber pflicht­be­wusst um 8.00 Uhr. Weil das Pro­jekt ein Erfolg war, soll es jetzt dau­er­haft in der Ober­stu­fe ein­ge­führt werden.

Gleit­zeit für Leh­rer (WDR, Tipp von Max Müller)

Und so ent­stand das „Dal­ton-Prin­zip“:

daltons

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Retrieval Practice

  1. „Wer lie­ber län­ger schläft oder mit Kol­le­gen Kaf­fee trinkt, muss den Schü­lern den Unter­richts­stoff in Form von Hand­outs und Arbeits­blät­tern nachliefern.“

    Tat­säch­lich muss der Leh­rer das im Dal­ton-Prin­zip für die Dal­ton-Stun­de immer machen, egal ob er in die­ser Art Stun­de anwe­send ist oder nicht.

  2. Max

    Die Dal­tons („brot­her cri­mi­nals who are the most feared and yet most stu­pid out­laws in the fic­tion­al Wild West“ https://goo.gl/Q6vxBK) haben übri­gens in Nord­rhein-West­fa­len sogar schon an den Hoch­schu­len päd­ago­gisch gewirkt, sodaß dort die Stu­den­ten frei ent­schei­den kön­nen, ob sie aus­schla­fen, noch einen Kaf­fee trin­ken, oder das Semi­nar besu­chen möchten:

    „Bei den weit­aus meis­ten Semi­na­ren darf […] die Anwe­sen­heit der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer nicht gefor­dert werden.

    Das heißt natür­lich nicht, dass künf­tig Semi­na­re nicht mehr statt­fin­den kön­nen. Nichts spricht dafür, dass Stu­die­ren­de nur dann an Lehr­ver­an­stal­tun­gen teil­neh­men, wenn sie per Anwe­sen­heits­pflicht hier­zu prak­tisch gezwun­gen wer­den. Es ist sinn­vol­ler, wenn Lehr­ver­an­stal­tun­gen auf­grund ihrer inhalt­li­chen und didak­ti­schen Qua­li­tät und nicht wegen recht­li­cher Zwän­ge nach­ge­fragt werden.“ 

    Quel­le: NRW-Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um (http://goo.gl/MWbojv)

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