Da mir das übliche „Passt schon“ Wischiwaschi bei der Mediation alleine zu läppisch ist, verbinde ich MEDIAtion mit ordentlicher Wortschatzarbeit, sprich TransLATION.
Meine Schüler bekommen einen deutschen Text, in dem Wörter / Ausdrücke unterstrichen sind:
[…] So weit ist die Welt freilich noch nicht. Mobiltelefone, Computer, Roboter und sonstige mit Software ausgestattete Maschinen sind emotional stark unterbelichtet. Immerhin gibt es schon länger das Forschungsfeld des „Affective Computing“. Dieses fußt auf der Erkenntnis, dass Gefühle das Schmiermittel des menschlichen Zusammenlebens sind. Wollen Rechner gekonnt mit uns umgehen, müssen sie unsere Launen richtig deuten. […]
Mit Strom versorgt, ließ Kismet [ein Kopfroboter], seine Umwelt ständig wissen, wie ihm zumute war. Ob freundlich, ärgerlich, verängstigt oder nur müde, hing davon ab, wie das ihm einprogrammierte Begehren nach Geselligkeit, Spielen und Schlaf befriedigt wurde. Verweigerte man ihm die Aufmerksamkeit, fing er an zu quengeln, war er zufrieden, brabbelte er wohlig. „Glück“, sagt Cynthia Breazeal, „ist nichts weiter, als ein Bedürfnis zu stillen.“
Im ersten Schritt sollen die Schüler jetzt wie bei der Mediation die unterstrichenen Passagen schriftlich mediationieren, mediatisieren, meditieren, übertragen.
Anschließend bekommt jeder Schüler ein EINsprachiges Lexikon und wir vergleichen die verschiedenen Vorschläge mit Hilfe des Lexikons.
Im nächsten Schritt bekommen die Schüler auch noch ein ZWEIsprachiges Lexikon und sollen die unterstrichenen Wörter dort nachschlagen und die angebotenen Übersetzungen wieder im einsprachigen Lexikon überprüfen.
Wichtige Wörter / Kollokationen wie die Übersetzungen Übertragungen von „ein Bedürfnis stillen“, „Aufmerksamkeit verweigern“ und „Launen deuten“ kommen als lesson vocab an die Tafel und sind damit automatisch Hausaufgabe. Unterrichtssprache ist natürlich Deutsch.
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